2016 ist fast vorüber. Jetzt ist es an der Zeit, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen, aber auch einen Blick in die Zukunft zu werfen. Gerade beim Webdesign kann das besonders spannend sein, denn noch immer befinden wir uns in einer Zeit des Umschwungs zwischen der Komplexität der 2000er und der Simplizität der 2010er. Nun, gegen 2017 könnte sich Audiovisuell einiges tun. Immerhin hat sich der gesamte Datenverkehr im Netz seit 2012 mehr als verdoppelt. Zudem steht den Nutzern eine immer grösser werdende Bandbreite zur Verfügung. Wer also im nächsten Jahr eine Webseite erstellen möchte, sollte folgende Trends in jedem Fall im Auge behalten.
Weg von der Simplizität
Der als Flat-Design bekannte Stil, der vor allem durch Apple (iOS7) und Microsoft (Windows 8) verbreitet wurde, könnte im nächsten Jahr etwas an Bedeutung verlieren. Die simple Formen könnten nach und nach vom sogenannten Skeumorphismus verdrängt werden. Skeumorphismus bedeutet nicht mehr, als die Optik der Gestaltungselemente an realen Gegenständen und Materialien wie Hölzern, Metallen und Textilien zu orientieren. Wie das aussehen könnte, kann man sich heute bereits auf der Webseite des polnischen Restaurants „La Maddalena“ oder des „Ideator“ der kanadischen Internetagentur Art & Science ansehen. Denkbar wäre auch eine Kombination aus den beiden sehr unterschiedlichen Stilen, wobei der Kreativität hier natürlich keine Grenzen gesetzt sind.
One-Page-Designs
Eigentlich kein wirklich neuer Trend, aber auch im Jahre 2017 werden sich wahrscheinlich immer mehr Webseite-Betreiber dazu entscheiden, ihre Seite als One-Pager zu gestalten und auf eine komplizierte, mehrseitige Internetpräsenz zu verzichten. Vor allem für Nutzer mobiler Geräte bringt ein One-Page-Design eine Menge Vorteile, denn scrollen ist auf Smartphones und Tablets einfach, während das Bedienen eines verschachtelten Menüs mit Problemen verbunden sein kann. Wer es perfekt machen will, sollte sich für die Gestaltung seines One-Pagers ein zusammenhängendes Konzept ausarbeiten, durch welches der Betrachter schrittweise durch den Inhalt geführt wird. Dies kann zum Beispiel mit einer kleinen Geschichte, einem interaktiven Comic-Strip oder als Foto-Story realisiert werden. Problematisch wird allerdings die Darstellung umfangreicher Inhalte mit viel Text, da dafür der Platz oft nicht ausreicht.
Videos und Animationen
Besonders für die Einbindung von HD-Videos, die mittlerweile nativ im Browser abgespielt werden können, kommt den Webmastern die erhöhte Bandbreite zu Gute. Oft können diese selbst auf Mobiltelefonen schon ohne Puffern und Ruckler dargestellt werden. Ebenfalls besonders stark im Kommen sind animierte Illustrationen, welche statische Inhalte optisch auflockern und die durch den Text zur Verfügung gestellten Informationen ansprechend untermalen. Insgesamt wird das audiovisuelle Erlebnis, das in den letzten Jahren etwas in den Hintergrund gerückt ist, wieder deutlich mehr hervorgehoben.
Micro-Interactions
Micro-Interactions sind ein gutes Mittel, um Nutzer mit etwas zu beschäftigen, das eigentlich keinen wirklichen Mehrwert bringt, aber die durchschnittliche Verweildauer auf der Website erhöht und sie interaktiver wirken lässt. Der Begriff Micro-Interactions beschreibt die Sache ziemlich gut, denn die Interaktion beschränkt sich im Regelfall auf ganz kleine Aufgaben. Ein Beispiel: Beim Betreten einer Webseite ist diese zunächst dunkel. Auf dem Bildschirm befindet sich jedoch ein stilistisch dargestellter Lichtschalter, der beim Anklicken die Hintergrundfarbe verändert und den Content einblendet. Der User erhält ein sofortiges Feedback und sein Interesse wird geweckt. Für Webmaster sind Micro-Interactions ein gutes Mittel, um die User-Experience mit relativ wenig Aufwand zu verbessern.