Mit wenigen Klicks zur professionellen Homepage„. Oder „Schnell und einfach zur eigenen Wunsch-Homepage.“ „Keine Programmierkenntnisse notwendig“. So wird für Homepage-Baukasten geworben. Lassen sich damit schnell und einfach Projekte umsetzen, wie die Werbung behauptet?
Was ein Homepage Baukasten kann
Zunächst einmal haben sich die Homepage-Baukästen in den letzten Jahren stark verbessert. Mit ihnen ist es möglich, mit relativ wenig Aufwand und vor allem ohne Programmierkenntnisse ansprechende Inhalte zu gestalten. Häufig liegt dem Website Builder ein Content Management System wie z.B. WordPress zu Grunde. Beispiele dafür sind unter anderem Visual Composer, Elementor und co. Manchmal wird aber auch eine speziell für die Software entwickelte Benutzeroberfläche zur Verfügung gestellt. Zu diesen Kandidaten gehören z.B. Wix und Jimdo.
Baukästen nutzen sogenannte „Templates“. Das sind Pakete, welche vorgefertigte Layouts enthalten. Diese sind bereits fertig ausgearbeitet und mit Beispielbildern und Texten bestückt. Nur noch die Navigation anpassen, Text und Bildmaterial einfüllen und fertig ist die Seite. Meist können die Templates noch etwas angepasst werden, um ihnen eine spezielle Note zu verleihen. Bei fast allen Systemen ist es so möglich, eine eigene Schriftart zu wählen und die Farbgebung anzupassen.
Bekannte Homepage Baukasten
Webbaukästen wie Jimdo oder WIX sind einfach zu bedienen. Sie erlauben Ihnen auch einige Gestaltungsmöglichkeiten. Das Profi Paket für eine Webseite ohne Shop kostet bei Jimdo Fr 59.– pro Monat. Bei WIX sollen es zwischen 12.– bis 177.– Euro pro Monat sein, je nach Umfang.
Was ein Baukasten nicht kann
Das Backend der Homepage Baukasten
Das Backend ist jener Teil, in welchem gestaltet und gebaut wird. Dieses ist oft mit einer einfach zu bedienenden Benutzeroberfläche ausgestattet. Dies mag für Privatanwender enorm praktisch sein, ist aber gleichzeitig auch sein grösster Nachteil. Hier gibt es oft Limitationen in Bezug auf Funktionalität und Anpassungsfähigkeit. Oft hat man keine Möglichkeit, Einfluss auf das Verhalten des Systems zu nehmen oder es in irgend einer Weise zu erweitern. Im Normalfall kann das Backend gar nicht angepasst werden, und zusätzliche Features nur mit kostenpflichtigen Plugins hinzugefügt werden. Oft fehlen auch grundlegende Dinge wie die Möglichkeiz zur Vergabe von Alt-Tags bei Bildern und ähnlichem. Sucht man sich einen an einen Hoster gebundenen Baukasten aus und möchte später wechseln, wird es höchstwahrscheinlich auch hier Probleme geben, da das System nicht mit anderen Serverumgebungen kompatibel ist. Aufgrund der Lizensierung ist es oft nicht möglich, diese Systeme auf einem anderen Hosting einzurichten. Bei Homepage Baukasten sind manchmal selbst rudimentäre Dinge wie die Möglichkeit, die Daten mittels Backup zu sichern und zurück zu spulen, nicht gegeben.
Das Baukasten Frontend
Das Frontend ist der Teil, den der Webseitenbesucher sieht. Auch bezüglich des Frontends gibt es Einschränkungen. Vieles, wie z.B. die Positionierung der Menüs oder das Layout des Headers, wird über wird durch das Template vorgegeben. Selbst wer sich Mühe gibt, kann diese Tatsache kaum verstecken. Das führt dazu, dass die erstellten Webseiten alle ein bisschen gleich aussehen. Im schlimmsten Fall müssen sogar Wasserzeichen oder andere Hinweise von der benutzten Software in Kauf genommen werden. Ein weiterer Punkt ist das responsive Design. Viele Templates verfügen zwar über eine Desktop- und eine Mobileversion, jedoch lassen sich Breakpoints und liquide Layout-Elemente, die für ein responsives Design wichtig sind, vermissen. Oder sie sind standardisiert und können nicht angepasst werden. Daher sehen die Seiten dann oft nur auf grossen Bildschirmen gut aus. Sobald die Seite dann auf Tablets oder Smartphones betrachtet wird, macht sich das generalisierte Layout bemerkbar. Zu grosse Schriften, zu schmale Absätze, überlappende Elemente und unterschiedliche Abstände zwischen den Elementen sind quasi vorprogrammiert. Vor allem, wenn man noch keine Erfahrung bei der Planung und Umsetzung von moderner Inhaltsgestaltung hat, ist es fast unmöglich, mit diesen Systemen ein einheitliches Design zu erstellen.
Wann sollten Sie einen Webdesigner engagieren?
Wer sich als Privatperson zum ersten Mal an seiner eigenen Webseite probiert, kann mit den Homepage-Baukästen durchaus in kurzer Zeit Ergebnisse erzielen. Aber bedenken Sie, Ihre Firma oder Ihr Verein wächst, und die Optik der Website ist noch lange nicht alles. Viele Seiten werden alle paar Jahre von Grund auf neu gebaut, da die Ansprüche an die Seite wachsen und das vorherige System diesen nicht mehr gerecht wird. Das ist eigentlich schade für den Aufwand. Wenn Sie einen Internetauftritt mit Potential für die Zukunft erstellen möchten, sollten Sie von Baukasten Abstand nehmen und auf ein erweiterbares, modulares System setzen. Natürlich können Sie selbst eine Seite gestalten, um vorerst kosten zu sparen und Ihr neues Unternehmen in der Anfangszeit zu repräsentieren, aber seien Sie sich bewusst, dass sie auf längere Zeit Ihren Bedürfnissen nicht mehr gerecht werden wird. Das Engagieren eines Webdesigners hilft Ihnen dabei, Ihren Auftritt umfassend und zukunftssicher zu gestalten. Es bedeutet auch nicht, dass Sie nicht mitarbeiten können. Ganz im Gegenteil. Wir sind froh um jeden Input, denn Sie kennen Ihr Business und Ihre Kunden am besten.
Andere Vorteile eines Profis
Arbeiten Sie mit einer Digitalagentur und einem Webdesigner. Einer der grössten Vorteile ist z.B. die technische Beratung, welche bei Baukästen fehlt. Planung ist wichtig. Wenn man mit einem Baukasten ohne konzept zu Gestalten beginnt, passiert es schnell, dass man den Überblick verliert. Webdesigner lernen Dinge wie die Grundlagen von Form- und Farblehre, sie wissen um die Ansprüche an den Inhalt und die Navigation und auch an die zugrunde liegende Technik. Oft werden in Baukasten z.B. diverse Animationseffekte zur Verwendung angeboten, aber nicht auf die Auswirkungen auf die Performance hingewiesen. Ein Webdesigner ist in der Lage, solche Dinge so zu implementieren, dass Sie auf Ihr System abgestimmt sind und reibungslos funktionieren. Sie wissen auch, wie Inhalte angeordnet und aufgeteilt werden müssen, um auch auf Tablets und Handys eine einwandfreie Optik zu erreichen und vor allem, was Benutzer von Webseiten erwarten. Die fertige Webseite muss nicht Ihnen gefallen, sondern Ihren Besuchern.
Webseiten mit Besucher
Bei der Gestaltung einer Webseite muss auch darauf geachtet werden, dass sie später auch gut im Internet gefunden wird. Dazu gibt es viele SEO Regeln, wovon die wichtigsten unbedingt einhalten werden müssen, um bei Suchanfragen in Erwägung gezogen zu werden. Wenn bei einer Suchmaschinen zum Beispiel „Schreiner in der Nähe“ eingegeben wird, muss Ihre Seite suchmaschinenfreundlich (SEO tauglich) gestaltet sein, damit diese überhaupt weiss, dass Ihr Unternehmen existiert, wo der Standort ist usw. Ein Baukasten kann Ihnen dieses Wissen nicht vermitteln. Oft fehlen auch die nötigen Einstellungsmöglichkeiten, wodurch selbst bei vorhandenem Wissen das Maximum an Potenzial nicht ausgeschöpft werden kann. Das kann schlussendlich nur ein Profi. Wird Ihre Internetseite schlecht oder gar nicht gefunden, war Ihre Arbeit weitgehend umsonst.
Rechtliche Aspekte
Rechtliche Aspekte erscheinen vielen Kunden nicht so wichtig, bis dann plötzlich der Brief eines Rechtsanwaltes eintrifft, mit Rechnung und Abmahnung. Oder gar mit einer Klage. Das Einhalten von Datenschutzrichtlinien und anderen Vorschriften ist auch in der Schweiz enorm wichtig, und wird im Webbereich zunehmend komplexer. Ein gutes Beispiel dafür ist die Einführung der Cookie Verordnung und die neuen Datenschutzgesetze von 2023. Unsere Erfahrung hilft Ihnen auch bei rechtlichen Aspekten weiter.
Fazit
Verwenden Sie einen Homepage-Baukasten nur für eine private Seite, wenn Sie sparen müssen, oder übergangsmässig für den Start Ihres Unternehmens. Er ist definitiv kein Ersatz für einen professionellen Webdesigner.
Kontaktieren Sie uns! Wir sind froh wenn Sie aktiv an Ihrer Seite mitarbeiten. Wir beraten und unterstützen Sie fortlaufend, sodass Ihr Projekt erfolgreich wird. Das ist günstiger als Sie denken.
Also kann man sagen dass ein persönlicher Blog, ok ist wenn es im WordPress selber erstellt wird. Aber für eine professionelle Homepage sollte man alles selber. bzw. der Webdesigner sollte es selber für das Unternehmen, erstellen?
Nicht direkt. Wenn man sich für WordPress entscheidet und seine Seite selbst verwaltet, hat man eigentlich schon einen grossen Schritt in Richtung Professionalität gemacht. Mit „Baukästen“ sind nicht CMS- oder Blog-Systeme an sich gemeint, sondern eigenständige Tools wie z.B. Jimdoo oder Wix, bei welchen dem Kunden verschiedene Templates angeboten werden, die dann visuell über das Frontend bearbeitet & konfiguriert werden können. Die Tools mögen benutzerfreundlich und einfach zu bedienen sein, bieten aber keinen Eingriff auf die Code-Basis und können somit oft auch schlecht für Suchmaschinen optimiert werden. Zudem ist die Menge an ausgegebenem Quellcode oft jenseits von gut und böse, da das System für alle möglichen Anwendungszwecke gerüstet sein muss und nicht individuell auf die Bedürfnisse des Kunden angepasst wurde. Dazu kommen noch die Lizenz- Domain- und Hosting-Kosten, welche oft überdurchschnittlich hoch ausfallen und den Kunden an das Unternehmen binden. Bei vielen solcher Anbieter ist man oft auch nicht alleiniger Inhaber seiner Seite sondern „mietet“ diese, was definitiv nicht im Sinne eines Geschäftsinhabers ist.
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